Egal ob Comics oder Atlanten, ich konnte sie mir stundenlang ansehen. Als Kind bastelte ich Mobilés oder andere Dinge aus Papier, die die Leute zum Staunen brachten. Schon in der Schule habe ich einen Preis gewonnen für meine Arbeiten aus Papier.
Mit 10 habe ich mir das Lesen der Frakturschrift selbst beigebracht. Meine Oma hat mir gezeigt, wie man die deutsche Kurrentschrift schreibt. Und mit meiner Freundin habe ich ein eigenes Alphabet erfunden. Eine „Geheimschrift“, damit niemand unsere Briefe lesen konnte, die wir im Unterricht ausgetauschten. (Jetzt sagt nicht, ihr hättet das nicht auch gemacht – ich meine Briefchen im Unterricht umherschicken…)*
*Wenn hier einer ist, der auch Geheimschriften erfindet, dann lass uns einen Klub gründen.
Eigentlich hätte es mir damals schon klar sein sollen, was mein Beruf werden sollte. Irgendwas Gestaltendes mit Schrift und Grafik. Aber es kam ein bisschen anders. Ich hab mich für Modedesign entschieden. Zulassung nur mit Aufnahmeprüfung. Die Hochschule in Berlin hatte jedes Jahr Hunderte von Bewerbern aber nur 30 freie Studienplätze. Nun ja, was soll ich sagen, ich gehörte dazu!
Es ist manchmal erstaunlich, wie das Leben abläuft. Als ich mit meinem Studium fertig war, war ich auch Mutter und sozusagen die Chefin eines kleinen Familienunternehmens. Undenkbar, in dieser Lebensphase als Designerin in der Modewelt zu arbeiten. Dazu kam ein Umzug in eine völlig fremde Stadt. Ohne Unterstützung bei der Kinderbetreuung durch Großeltern war es fast aussichtslos, arbeiten zu gehen. Mir ging es nie um irgendeinen Job. Ich wollte an eine qualifizierte, meiner Ausbildung entsprechende Stelle, an der ich beweisen konnte, was ich kann. Und ich wollte und will die Welt gestalten, in der ich lebe.
Dann begegneten mir zwei Zauberworte: Desktop Publishing und Home Office (das Erste kam in den 90er gerade auf und das Zweite nannte man damals auch schon so). Also nahm ich meinen Mut zusammen und bewarb mich bei dem Unternehmen melitta für ein Praktikum in der Werbeabteilung.
In dieser Werbeabteilung von melitta lernte ich den Umgang mit QuarkXPress, Photoshop und Freehand und wurde mit der Gestaltung von Postern und Verpackungen beauftragt. Ein Jahr später überzeugte ich den Geschäftsführer einer großen Agentur in Minden, mich als Freelancer halbtags (das Familienunternehmen gab es ja auch noch…) zu beschäftigen. Ich arbeitete in einer Abteilung, die die Beilagen für einen großen Baumarkt layoutete. Das war nicht immer der kreative Knaller, aber ich beherrschte schnell den Umgang mit großen Datenbanken und den verschiedenen Grafikprogrammen aus dem Effeff. Und ich hatte einen Mentor, der mir alles zum Thema Typografie vermittelte. Nach ein paar Zwischenstationen in der freien Wirtschaft und in verschiedenen Werbeagenturen machte ich mich selbstständig.
Heute mache ich genau das, was mir anscheinend schon immer im Blut lag! Ich gestalte Marken und Corporate Designs für Unternehmen.
Mit meiner Arbeit als Designerin trage wesentlich dazu bei, wie ein Unternehmen von der Außenwelt wahrgenommen werden soll, wie es sich von Wettbewerbern absetzt, wie Leistungen und Produkte präsentiert werden.
Design ist ein wichtiger Baustein, wenn es darum geht, erfolgreich Geschäfte zu machen. Ganz einfach gesagt, geht es beim Markendesign oder Unternehmensdesign um das simple Prinzip: Kleider machen Leute.
Das Gute und wirklich Schöne an meinem Beruf ist, dass ich mit jedem Auftrag, mit jedem Kunden neue kreative Lösungen finden kann. Zu einem wichtigen Teil meiner Arbeit gehört die strategische Design Beratung. Denn Design ist viel mehr als „schnell mal alles schön“ machen. Man sollte schon wissen, warum man was tut. Schließlich verfolgen Sie als guter Unternehmer ja auch bestimmte Ziele, oder?
Kreativität, Empathie und offen sein für Neues, das ist etwas, das meinem Naturell entspricht. Ich liebe es, Aufgaben kreativ zu lösen und ich liebe es, neue Ideen für andere zu entwickeln – Lösungen, die Ihnen helfen, die Sie weiterbringen und die Sie erfolgreich machen.