Jetzt fragen Sie sich, ist mit der Frau noch alles in Ordnung? Selbstverständlich unbenutzt! Und wenn Sie sich die Beispiele auf den Fotos ansehen, bringe ich Sie doch zum Schmunzeln, oder?
Für mich als Grafikdesignerin sind diese Mehr-oder-weniger-hoffentlich-nicht-Gebrauchsartikel ein schönes Beispiel, wie man aus einer kleinen und trotzdem sehr herausfordernden Aufgabenstellung etwas richtig Schönes und Witziges machen kann. Selbstverständlich mit Markenbotschaft.
Die Aufgabenstellung ist klar? Gestalte etwas, das unauffällig, aber jederzeit griffbreit in der Tasche im Vordersitz verschwindet. 1000 Ingenieure und Produktdesigner entwerfen und entwickeln einen kompletten großen Jumbo und du darfst die Spucktüte designen. Das Teil, das neben den Servietten wahrscheinlich am unbedeutendsten ist, was den Lorbeerkranzfaktor angeht. Aber wirklich unbedeutend sind die Tüten nicht. Ich wage sogar zu behaupten, dass sie zu den wichtigsten Teilen – gleich nach den Turbinen – in einem Passagierflugzeug gehören. Nicht auszudenken, was passiert, wenn Flüssigkeiten mit der Elektronik in Berührung kommen. Mal ganz abgesehen von der Hygiene.
Also, die Frage an den Designer/Ideenfinder/Texter lautet: Was haben die Benutzer für ein Problem und wie kann ich ihnen am besten helfen. Abgesehen davon, dass die Tüte dicht sein muss (Funktionalität). Hilft vielleicht Ablenkung? Ist es Flugangst? Hilft ein Witz?
Diese schönen Beispiele von Eurowings helfen ganz bestimmt, die Gedanken in andere Richtungen zu lenken. Oh momentmal, was steht da? Und Schwupps ist man beschäftigt und abgelenkt.
Ich verneige mich vor den Kollegen von Scholz&Friends (oder war es die Agentur Leo Burnett), die sich um die internationalen Kampagnen von Eurowings kümmert. Wirklich cool!
Ja, es ist ein bisschen bizarr. Aber ich nehme nur die aus Flugzeugen und Luftkissenbooten. Im Breakdancer auf den Rummelplatz werden ja keine verteilt.